Hinweis: Dieses Konzept ist Open Source und Ihr dürft es gerne in dieser oder in abgewandelter Form für eigene Projekte verwenden.
Konzept: Friedenswerkstatt Frankfurt
Ziel des Konzeptes:
Einrichtung einer permanenten Mahnwche mit Unterbringung für die AktivistenInnen
Die Mahnwache fungiert primär als Infostand und soll den Protest gegen Kriegstreiberei, Medienmanipulation und Abbau von Grundrechten manifestieren und als „Friedenswerkstatt“ eine Plattform für Kommunikation, Information, Integration und Kooperation bieten.
Die Werkstatt stellt u.a. auch die Möglichkeit, von angemessenen 8 Stunden Schlaf und Ruhe für die FriedensaktivistInnen sicher (siehe Gerichtsurteile!).
Berliner Urteil: „von Teilnehmern einer Dauermahnwache könne aber nicht verlangt werden, sich den Witterungsbedingungen vollkommen ungeschützt auszusetzen. Bei Versammlungen über einen längeren Zeitraum sei daher auch das zeitweilige Ausruhen der einzelnen Versammlungsteilnehmer von Art. 8 GG geschützt.“!
Nutzbar als:
- permanente Mahnwache für den Frieden
- permanenter Think Tank
- Plattform für Kommunikation, Information, Diskurs und Kooperation
- Entwicklung und Vorleben von nachhaltigen Alternativen (z. B.: alternative Energien, Kompost-Bio-Klo, urban gardening)
- Kulturzentrum
- Kreativschmiede
- Rückzugsort für die Aktivisten
- Anlaufstelle für Interessierte und Pressevertreter
Grundvoraussetzungen:
- Gelände…….
- (eine Mahnwache ist laut Gesetz nicht genehmigungspflichtig und wurde als eine wichtige Säule des Demonstrationsrechts geschaffen!)
- geschlossene Struktur mit klaren Aufgabenbereichen
- klare Regeln (no drugs, no violence,..)
- Strom und Wasserzugänge am Besten recht nahe
- eigene Geldschöpfung durch Anbieten von Tausch und Leistungen innerhalb Frankfurts (Solidarität statt Konkurrenz)
Vorteile für Frankfurt:
- Positive Außenwirkung: Frankfurt ist offen für Bürgerbegehren und Alternativen
- unabhängiger Think Tank, der nachhaltige Konzepte entwickelt und open source zur Verfügung stellt
- da das Gebäude der neuen Europäischen Zentralbank so präsent ist und ein Symbol der kapitalistischen Krisenpolitik der Banken und Konzerne repräsentiert, muss ein ernstzunehmender Protest in direkter Nähe stattfinden und der Protest gegen Kriegstreiberei und Neoliberalismus manifestiert werden!
Was spricht für den dezentralen Standort?
- kein Sozialcamp
- einfacher zu regeln
- Duldung durch die Stadt
- weniger Probleme mit eventueller Lärmbelastung durch kulturelle Angebote oder Werkstätten
Grundvoraussetzungen:
- feste Arbeitsstrukturen mit klarer Aufgabenverteilung
- Arbeitsteams
- Kommunen-ähnliche Regelung
- kein Sozialcamp
- keine andauernde Party
- kein Alkohol und keine harten Drogen
- gründliche Dokumentation aller Schritte
- Gelderwerbsmöglichkeit (Transportfahrzeug)
- Werkstätten
- Kulturbereich
- gute Pressearbeit
- VoKü
- reines Lebens- und Arbeitscamp, keine Spaßveranstaltung
- tägliches Plenum mit Aufgabenverteilung
- Kontrolle der Aufgaben
- klare Zeitstrukturen/Öffnungszeiten
- Wohn-/Lebens- und Arbeitsraum als Symbiose
- Dixiklo vs. Kompostklo
- Generator vs. Solar oder Tesla! 😉
Es sollte 3 Sorten von Menschen geben, die dort sind:
- AktivistenInnen
- UnterstützerInnen
- Gäste
AktivistenInnen: Sind immer da und regeln die Alltagsaufgaben, fungieren als Ansprechpartner für die Gäste und Unterstützer, sind im Bedarfsfall weisungsbefugt
UnterstützerInnen: Sind tagsüber oder zumindest mehrmals die Woche regelmäßig da und übernehmen ebenfalls Aufgaben, Ansprechpartner für Gäste und gegenüber Gästen im Bedarfsfall weisungsbefugt
Gäste: Sind innerhalb der Öffnungszeiten (12:00 – 22:00 Uhr) da und werden weitestgehend und spontan in freiwillige Aufgaben eingebunden
Unterschied zwischen Woche und Wochenende:
Die Woche ist Arbeitszeit, wo Gammeln und Rumhängen auf dem Gelände zu vermeiden ist. Gäste die das tun werden gebeten, sich zu beteiligen oder dann halt am Wochenende zu kommen. Es sollten Workshops angeboten werden, um Unentschlossenen etwas anbieten zu können.
Das Wochenende ist Aktions- und Kultur- / Kreativzeit, in der auch Workshops etc. angeboten werden oder größere Aktionen umgesetzt werden.
Aufbau:
Da dies auch ein Lebensraum sein soll, ist es wichtig, dass man sich wohl fühlt. Darum ist eine kreative und liebevolle Gestaltung des Geländes wichtig und wünschenswert.
Es sollte dort relativ zeitnah Werkstätten, Workshops, Infostände (..) geben, so dass diverse Künstler und Aktivisten dort auch tätig werden können.
Das Plenum:
Folgender Ablauf hat sich bewährt:
- Das Sammeln von Punkten/Diskussionsthemen
- Berichte und Feedback
- Arbeitsverteilung
- Punkte
Es besteht Anwesenheitspflicht. Was dort in Abwesenheit beschlossen wird, ist zu akzeptieren.
Verantwortung:
Es sollte einen Arbeitsbereich geben, der sich Verantwortung nennt. Dieser Mensch bekommt das V.A. Handy und ist somit an dem Tag dafür zuständig. Er hat die Verantwortung, dass die Tagesaufgaben auch erledigt werden und ist so lange er die V.A. ist weisungsbefugt. Er koordiniert das alles und hilft bei akuten Problemen und zwar alles in Eigenregie, ohne kurzfristige Rücksprache.
Da dieser Job täglich wechselt, hat jeder nach und nach einen Überblick über die Teilbereiche und jeder darf mal der „Chef“ sein.
Gelderwerb:
Wir sollten mit möglichst wenig Geld auskommen, aber etwas ist nötig zum Einkaufen von Essen etc. Es bietend sich folgende Dinge an:
- Umzüge und Entrümpelungen mit einem kleinem Transportfahrzeug
- Verkauf von Kunstgegenständen
- Kultur und Politik
- externe Arbeitsaufträge wie Gartenarbeit, Aufräumen etc, die uns von Förderern angeboten werden
Nahrungsversorgung:
- Kontaktaufnahme zu Bäckern, Supermärkten, Wochenmärkten und Bauern zwecks Überlassung von Resten
- Lebensmittelspenden annehmen
- einmal täglich Mittagessen für Bewohner und Unterstützer und am WE eine Vo Kü
Die Einführung der neuen Bewohner erfolgt durch die Tagesverantwortung und die Regeln werden dann in Papierform ausgegeben.
Um Endlosdiskussionen im Vorfeld zu umgehen, empfiehlt sich eine klare Festlegung der Rechte und Pflichten für die Bewohner
Rechte:
- Aufenthaltsrecht
- Nutzung der WC’s
- Besucher dürfen empfangen werden und auch im eigenen Zelt des besuchten Aktivisten übernachten
- ein Essen pro Tag
- Nutzung der Werkstätten
Pflichten:
- Mitarbeit
- Einhaltung der Camp-Regeln
- Anwesenheit auf den Plenen
Camp-Regeln:
- Dies ist ein Camp für Aktivisten und kein Ferienlager, also helfe nach deinen Kräften mit.
- Bleib nüchtern während der Arbeitszeiten, montags bis freitags von: 8:00 bis 18:00 Uhr
- Nimm an den Plenen teil und bringe dich ein.
- absolutes Gewaltverbot, eine Zuwiderhandlung und du bist raus
- kein Sexismus verbal oder nonverbal
- die Meinung und die Ansichten anderer sind zu respektieren
- Sei nett. Wenn man nichts nettes sagen kann, empfiehlt es sich zu schweigen.
- wenn die Tagesverantwortung dich um etwas bittet, dann diskutiere nicht
- Unstimmigkeiten werden auf den Plenen besprochen und gemeinsam gelöst
- Während der Arbeitszeiten (10:00 bis 18:00 Uhr) bitte kein Konsum von Drogen oder Alkohol
- Bitte kein Fleisch auf dem Camp Gelände zubereiten und/oder verzehren
- Öffnungszeiten für Gäste: wochentags von 12:00 bis 22:00 Uhr und an den Wochenenden komplett
- bitte melde dich bei der Tagesverantwortung an wenn du über Nacht bleiben willst.
- Wenn du etwas benutzt, lege es dahin zurück wo du es her hast
- Einzelzelte von AktivistenInnen sind privat, dort haben Gäste ohne explizite Einladung nichts zu suchen
Tägliche Aufgaben
- Verantwortung/ORGA
- Küche/Spülen
- Aufräumen
- Büro (evtl auch die Verantwortung)
- Infostand
- Medienarbeit