Tag 27…ein Bericht

Frankfurter Friedenswerkstatt

Permanente Mahnwache für den Frieden

Frankfurt/M., den 12.07.2014

Seit über 3 Wochen steht ein Pavillon auf der Wiese vor der neuen Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main.
Dem verwundertem Fußgänger bietet sich ein buntes Bild aus diversen, zum Nachdenken anregenden Plakaten und Zitaten, die am Pavillon angebracht wurden. Außerdem findet man einen reichhaltig bestückten Infotisch, wo man sich mit allerlei Informationsmaterial ausrüsten oder interessante Gespräche mit den Aktivisten führen kann.
Wie kam es dazu?
Angeregt durch das bundesweite Phänomen der Montagsmahnwachen für den Frieden, begann man auch hier in Frankfurt eine wöchentliche Mahnwache ins Leben zu rufen, um den Bürgern im Rahmen eines offenen Mikrofons eine Stimme zu geben – jeden Montag ab 19 Uhr an der Hauptwache.
Doch angesichts der immer dramatischeren Zuspitzungen in der Ukraine und in Nahen Osten, reichte der wöchentliche Protest den Frankfurtern nicht mehr.
So beschlossen die Aktivisten, eine permanente 24-Stunden-Mahnwache zu errichten – an einem symbolischem Ort, direkt vor der noch im Bau befindlichen EZB am Ufer des Mains.
Hier steht der Pavillon jetzt seit 27 Tagen und hat dank des Einsatzes der Aktivisten bereits 5 heftige Stürme überlebt. Video: http://youtu.be/haW2-8HQRq8

Immer mehr Passanten werden auf das Camp aufmerksam und es herrscht reger Zustrom an Interessierten und (Übernachtungs-)Gästen. Oft kommen auch Bürger und bringen Obst oder andere Spenden vorbei.
Es wird viel diskutiert in diesem vor der gigantischen EZB ziemlich klein wirkenden Pavillon, und man fühlt Aufbruchsenergie und eine inspirierende Atmosphäre.
Dieser Ort scheint etwas mit den Menschen zu machen.

Hier spricht man über weltpolitische Probleme – nicht über Belanglosigkeiten. Man tauscht sich über Lösungskonzepte für die Wirtschaftskrise und die Ressourcenknappheit aus und nicht über Fußballergebnisse.
Es ist ein Ort der Begegnung, der politischen Debatte und des Sinnierens, was man unternehmen könnte.
Außerdem wird ein wöchentliches Programm mit Workshops, Vorträgen und Kultur angeboten.
Fragt man die Aktivisten, die teils sogar auch noch ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen müssen, warum sie diese Strapazen auf sich nehmen, sagen sie, das sie ein Zeichen setzen wollen.
Ein Zeichen, dass es so auf der Welt nicht weiter gehen kann. Sie wollen mahnen und nehmen dafür gern diverse Unbillen und Widrigkeiten in Kauf, denn ihrer Aussage nach wäre das gar nichts im Verhältnis zu dem Leid, das sich aktuell z. B. in der Ukraine ab spielt.
Die Frankfurter Presse ignoriert das Geschehen vor der EZB noch völlig, was wahrscheinlich auf die kontroverse Berichterstattung über die Montagsmahnwachen zurückzuführen ist. Doch jeder der hier vorbei kommt, sieht auf den ersten Blick, dass es ein klassisches links-alternatives Protestcamp ist und keine Versammlung dubioser „Neu-Rechter“.
Die Aktivisten sind herzlich und offen und begegnen auch kritischen Fragen mit Aufgeschlossenheit und setzen sich damit auseinander. „Wir wollen hier einen Ort der Begegnung und des Austausches bieten, was bedingt, dass es auch unterschiedliche Meinungen gibt, aber das macht das Leben doch erst interessant.“
Die Aktivisten sind sich einig, dass sie so lange protestieren und mahnen wollen, bis es endlich einen nachhaltigen Frieden gibt, der in ihren Augen auch eine grundsätzliche Änderung im Gewinn-basierten und Konflikt-orientiertem Wirtschaftssystem bedingt.

Die Friedenswerkstatt freut sich immer über Besuch!

Hotline: 01575/4270877 

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